Montag, 9. Mai 2016
Ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll, es funktionierte einfach, ohne wenn und aber und ohne Stress. Große Zickereien die gab es nicht, wir Mädels waren eine Einheit, nichts konnte unser kleines Paradies in der Zeit erschüttern.

Es gab wirklich keinen einzigen Tag an dem wir mal irgendwie so den kompletten Koller hatten. Es war aber auch einfach ein Traum, unser Domizil lag nur wenige Minuten vom Meer entfernt, direkt und neben uns kleine Cafés und Bars. Ein toller Park in der Nähe und Sonne, noch und nöcher, das ist das tolle an Barcelona. Die Sonne scheint fast täglich, das lässt den Tag einfach ganz anders beginnen. Man freut sich bereits schon beim aufwachen rauszugehen und sei es nur auf den Balkon. Schon der erste Schritt auf den Balkon genügt und man muss einfach lächeln..



Was soll ich sagen, in so einer Umgebung, mit solchen Leuten, da kann es dir einfach nur gut gehen und ich musste mich öfters mal kneifen, um zu realisieren, dass ich wirklich inmitten dieses Traums gelandet war. Unsere Tage sahen immer ähnlich aus. Meistens so gegen 12 Uhr aufstehen, gemütlich frühstücken auf einem der kleinen Balkons und den Tag mit unseren von der Sonne gewärmten Gesichtern zu beginnen. Schwer vorstellbar dass es da sowas wie schlechte Laune gibt.

Manchmal sind wir sogar noch kurz an den Strand und genossen das süße Nichtstun. Meistens so gegen 17 Uhr ging dann das sich fertigmachen für die Uni los, was im Klartext bedeutete, raus aus den gemütlichen Klamotten und rein in die etwas normaleren raus-geh Sachen, ab Richtung Uni, der eigentlichen sinnvollen Tätigkeit, der wir hier nachgehen sollten. Dann schnell auf die Räder geschwungen und ab Richtung Uni.



Oftmals ging es dann nach der Uni auf sogenanntes Bar Hopping. Klar wir probierten schon verschiedene aus, immerhin musste man wissen, wo man den besten Mojito bekam, aber nach kurzer Zeit entdeckten wir unser absolutes Lieblingsviertel und unsere Lieblingsbars standen fest. Oder sagen wir besser, die Route unserer Lieblingsbars. Nicht ganz unschuldig an diesen Lieblingsbars waren die Barkeeper die wir mit der Zeit auch immer besser kennenlernten.

Jedenfalls unsere Zeit in Barcelona war einfach traumhaft, an freien Tagen oder am Wochenende chillten wir am Strand, machten Picknicks im Park und erkundeten die Umgebung. Oftmals fuhren wir in den wunderschönen Park Guell und saßen auf dem bunten, mosaikartigen magischem Platz, ließen uns von der Sonne wärmen und lauschten der Musik irgendeines Straßenkünstlers. Oder aber, wir gingen an den Hafen, holten uns einen Mojito und beobachteten das Treiben.

Ach ja, wenn ich an meine Zeit in Spanien denke, komme ich nur ins schwärmen. 



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Jedenfalls um ungefähr eine Einordnung zu bekommen, Barcelona, das Jahr Abenteuer in Spanien, war vier Jahre nach meinem großen Abenteuer Australien.

Zu Beginn war ich mehr als verunsichert und hatte große Zweifel, ob ich tatsächlich nochmal so lange, fast ein Jahr ins Ausland sollte, aber nachdem mein damaliger Freund ebenfalls das große Abenteuer Australien, nach meinen unzähligen Erzählungen selbst erleben musste, kam mir die Möglichkeit das ganze mit meinem Studium zu verbinden, doch als willkommene Gelegenheit. Hätte mein Ex damals nicht beschlossen auf Reisen zu gehen, dann wäre ich sicher nicht nach Barcelona gegangen und das wäre im Nachhinein mehr als schade, ja fast unverzeihbar. Denn auch wenn Australien eine unglaublich spannende Zeit, viele neue Bekanntschaften und unzählige Erlebnisse bedeutete, war die Zeit in Barcelona für mich, mit Abstand DIE Schönste in meinem Leben. 

Die Zeit, die so gar nicht toll für mich begann, wurde zur absoluten Traumzeit überhaupt.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit einem Brett als Bett und WG-Bewohner mit Katzen, ich muss an dieser Stelle erwähnen ich habe eine nicht ganz leichte Katzenhaarallergie, wurde es unvorstellbar toll. Besonders an Tagen und Momenten, in denen ich mich nicht so besonders, oder sagen wir besser, ziemlich beschissen und mal wieder so richtig planlos fühle, Beate ich mich einfach auf unseren Balkon nach Barcelona. Einen kurzen Moment an unser tolles WG-Leben zurückgedacht, kann ich nicht anders als dass ich grinsen muss. War der Tag auch noch so beschissen, ich weiß wie ich auf meine ganz persönliche kleine Glücksinsel komme..



Aber wie kam es dazu, dass es noch die Zeit meines Lebens wurde? Ganz einfach, ich war mal wieder, zur richtigen Zeit, am richtigen Ort und bekam ein Zimmerangebot quasi am Strand angeboten. Klingt verrückt, war aber so.

Mit den Mädels, die mir das Angebot machten, studierte ich zwar schon eine Weile zusammen aber kannte sie zu dem Zeitpunkt nur flüchtig. 
Noch am selben Tag schaute ich mir das Zimmer an und was soll ich sagen, die Wohnung war, besonders für spanische Verhältnisse groß, hell und ich verliebte mich auf Anhieb in die WG, mein Zimmer und vor allem meine Mädls.




Es war wirklich verrückt, am Anfang hatten wir alle unsere Bedenken, ob das gut gehen würde, immerhin wenn wir zusammen zögen, dann lebten, studierten wir und gingen gemeinsam aus. Im Klartext hieß das, 24/7 Zeit verbringen zusammen.

Aber ungelogen und zum Trotz aller Bedenken, wir waren wirklich ein unzertrennliches Kleeblatt, es schien als ob es nichts gab was uns und unsere Zeit trennen könnte.

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Barcelona
Viva la Vida und ein eher ein bisschen auch noch studieren in Barcelona, definitiv das beste Jahr meines Lebens, das mit viel Abschiedsschmerz meiner Traum-WG endete. Immer wenn ich diesen Film über eine spanische Jugendherberge sehe, empfinde ich einen fieses Stechen in der Brust und mir kommen auch meist die Tränen, genau so war es bei uns, dieses Lebensgefühl was der Film vermittelt, einfach zu schön um wahr zu sein.

Irgendwie so ungestresst und ohne Plan durch die Gassen Barcelonas schlendern, das Leben in dieser zauberhaften Stadt. Da fällt mir ein, ich muss mich noch schnell um einen Flug in meine Traumstadt kümmern…einmal im Jahr muss einfach drin sein der Zeit ein kurzes Dejà-vu zu entlocken und abtauchen in diese besondere, magische Zeit..

Es ist nicht ausgeschlossen, das es mich nicht doch irgendwann nochmal packt und ich mir diese Stadt ein zweites Mal genauer ansehen muss. Bin mir eigentlich ziemlich sicher, dass diese Zeit auch noch kommen wird, nur wann und wie diese genau in meine Lebensplanung passen soll, ist noch nicht ganz klar.

Aber deswegen heißt’s wohl Leben, da wird’s schwierig mit dem planen und so, kommt eh immer anders und zweitens als man denkt.

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Bock auf Barcelona?
..ab geht's in eine DER Traumstädte =)

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Samstag, 16. April 2016
..los geht's Abenteuer Ostküste!!


Bereits zwei Tage später befand ich mich auf dem Weg Richtung Abenteuer und lernte Backpacker aus aller Welt kennen. Ich arbeitete auf einem Schiff, einer Gemüsefarm, wobei sich in diesem Falle das Gemüse auf Zwiebeln, oder besser gesagt auf „bloody onions" beschränkte. Danach erkundete ich mit neuen Reisebekanntschaften Fraser Island, eine unfassbar schöne Insel, die verschiedene Wüstenlandschaften, tolle Seen und zuckerweiße Strände unter anderem zu bieten hat, um nur einige der Highlights dieses Naturwunders zu beschreiben. 

Danach machte ich meinen ersten eigenen Segeltörn auf den Whitsundays, erste Taucherfahrungen und übernachten unter einem Sternenzelt aus gefühlten Tausenden von Sternen. Nach dieser Tour war ich einfach infiziert, das Wasser, die Korallenvielfalt, die Inseln, die Sonnenuntergänge, die 1000 Sterne das ließ mich nicht los.

Nach meiner Tour stand für mich fest, dass ich selbst gerne noch eine Weile an diesem tollen Fleckchen verweilen wollte, also musste ich mir wohl erstmal einen neuen Job suchen. Es war zwar nicht ganz so einfach, da die Jobs auf Schiffen und Inseln besonders begehrt waren, aber nach anfänglichen Schwierigkeiten hatte ich dann meinen begehrten Job: Cookie auf einem Schiff. 

Was soll ich sagen, als Cookie brach für mich eine unglaublich tolle Zeit an. In dieser Zeit erlebte ich Dinge und machte Erfahrungen die so toll waren, das ich mir schwer tue sie zu beschreiben oder hier niederzuschreiben, einfach aus dem Grund, weil ich in dieser Zeit so viel Verschiedenes erleben durfte. Naja ich versuche mal ein paar Eindrücke zu schildern. 

Ich arbeitete als Cookie auf einem Schiff. Bei meinem Schiff handelte es sich um einen umgebauten Katamaran. Das Leben auf dem Schiff sah ungefähr so aus: morgens durch die Sonne, die über dem Meer aufgeht, geweckt zu werden. Der erste Augenaufschlag und du spürst das leicht, schaukelnde Schiff unter dir und du realisierst, dass das intensive Türkisblau das dich umringt, der riesige Ozean ist, einfach wunderschööööön…

Dann ganz klar, die Abende mit den Backpackern.

Tollen Backpackerstories zu lauschen, sich neue Abenteuer und Touren zu überlegen, oder sich einfach nur in den Nächten auf den Boden des Schiffs legen, auf das Dach des Kapitän’s Häuschen zu klettern und sich in einem Sternenmeer wiederzufinden. Mindestens genauso schön, die unzähligen Schnorchelausflüge ins kostenlose Riesenaquarium, vorbei an Schildkröten, Clownfischen und verschiedenen Seeanemonen. Wenn sich dann noch die Sonne unter der Wasseroberfläche bricht und sich eine unglaubliche Schönheit offenbart, dann kann man wirklich an nichts anderes denken und diesen Moment nur genießen. Sorgen und Ängste sind dann völlig nebensächlich und einfach nicht existent. Und das entschleunigt und entspannt enorm. 


Das ist nur ein winzig kleiner Bruchteil meiner Schiffserlebnisse. Nach dem Schiff ging es für mich in die tropische Umgebung von Queensland. Nach ein paar Wochen und nach einem kurzen Stopp auf einer Trauminsel flog ich an die Westküste und fand mich auf einem Roadtrip mit ein paar verrückten Iren wieder. An sich alles super, wäre da nicht schon wieder so ne fiese Herz- Schmerz Geschichte dabei gewesen. Wie soll es auch anders sein, wenn man wie ich ein Mensch ist, der gerne sehr gefühlsbetont und intensiv lebt, bleibt das wohl nicht aus. Ach, es waren so viele tolle Erlebnisse und Momente die ich erleben durfte..

Neuseeland

und ab nach Neuseeland..

Es ging dann noch weiter zu einem kurzen vierwöchigen Abstecher nach Neuseeland. Hobbiton, auf den Spuren von Frodo und Co. und mit einer Kajaktour durch den tollen Able Tasman Park, absolut sehenswert. Danach weiter Richtung Queenstown, dem Herzen aller Adrenalinjunkies und einen Abstecher zum unbeschreiblich mystisch-anmutenden Milford Sound. Eine einzigartige Fjordlandschaft mit unzähligen Wasserfällen. Anschließend noch ein etwas enttäuschender Ausflug zum whale-watching, da wir leider bis auf baumstammartige Gebilde, laut unseres Guides, Look, …whales!!! nicht wirklich welche diese tollen Tiere zu Gesicht bekamen..naja, man kann nicht alles haben. Als nächstes stand ein Abstecher ins wirklich ziemlich stinkende Rotourua an. In dieser Stadt brodelt und gärt es wirklich aus ziemlich vielen Löchern aus dem Boden. Trotzdem verdient dieser Ort das Prädikat: absolut sehenswert! 

Ein toller, wenn auch etwas anstrengender Hike auf einen Vulkan, der mit einem atemberaubenden Sonnenaufgang belohnte, war natürlich nicht minder ein Highlight. All diese Abenteuer erlebte ich mit einer Gruppe lässiger Backpacker, die ich am Abend meiner Ankunft im Hostel kennenlernte. Bereits am nächsten Morgen beschlossen wir, uns gemeinsam einen Van zu mieten und mit diesem Neuseeland zu erkunden. Ach ja, ein toller Ausflug zu einem verwunschenen Ort mit einem fast magisch anmutenden Lichtermeer aus Glühwürmchen, nicht zu vergessen. 

Das wär’s was mir so auf Anhieb zu Neuseeland einfallen würde..


Back to the Northern Territory

Zurück in Australien, entschied ich mich noch einen Abstecher nach Darwin, in das Northern Territory zu machen. Es war schon ein ziemlich heftiger Klimawechsel, vom angenehm kühlen Neuseeland ins schwül, heiße Australien. Mit Darwin als Ausgangspunkt startete ich meinen Ausflug in den umliegenden Nationalpark Kakadoo. Das baden in verschiedenen Wasserbecken an der obersten Stelle der Wasserfälle, war ein Erlebnis das ich nie vergessen werde. Man steigt in glasklares, türkisgrünes Wasser und befindet sich am höchsten Punkt. Unter sich erstreckt sich ein kilometerlanger, endlos anmutender Nationalpark. Grüne, gelbe Landschaft und kleine Billabongs, kleine Wasserbecken, so weit das Auge reicht, fernab von jeglicher Zivilisation, inmitten der Natur. Wir übernachteten in Zelten, saßen abends gemeinsam am Lagerfeuer und beobachteten die vorbei hüpfenden Kängurus. Ach ja! Schon schön.



Anschließend entschloss ich mich noch einem Abstecher an das Wahrzeichen Australien, den Uluru, oder Ayers Rock zu machen. Der Plan bestand darin, mir eine Mitfahrgelegenheit zu suchen, mit dem ich das Abenteuer Ostback erleben wollte. Allerdings war das hier, im schwülen Norden, gar nicht so einfach. Meine Suche ergab lediglich einen Mitte 40-jährigem, der mir bei unserem ersten und einzigen Treffen, durch seine Ferraricappi auffiel..nee, auch wenn ich kein allzu großer Fan von organisierten Touren bin, aber ich wollte, auch wenn ich noch nicht genau wusste, wohin ich nach meiner Zeit in Australien hingehen sollte, aber eigentlich wollte ich schon gern noch lebendig wieder zurückkehren. Selbst wenn dieser Capiträger nichts Böses im Schilde führte, so musste ich mich nicht zusätzlich noch in unnötig unangenehme Situationen bringen, so mitten im Nirgendwo. Von daher erschien mir der Gedanke das Outback mit einer organisierten Tour zu erkunden, gar nicht mehr ganz so abwegig. 



Gesagt-getan. 



Bereits wenige Tage später fand ich mich in einem netten Hostel in Alice Springs wieder. Alice Springs gilt hauptsächlich als Ausgangspunkt vieler Backpacker, die ihre Reise zum Ayers Rock starten. Im Hostel lernte ich auf Anhieb ein paar echt nette Mädels kennen. Die Tour war, wie sollte es auch anders sein, einfach unglaublich schön. Wir sahen die Olgas, eine irre Steinformation inmitten rotes Sandes und die Natur die man da zu sehen bekommt, ist einfach schwierig in Worte zu fassen. Ich denke an dieser Stelle machen Bilder eindeutig mehr Sinn.. Abends machten wir es uns dann am Lagerfeuer in unseren Schlafsäcken gemütlich und träumten uns in den Sternenhimmel! 

Happy travel! Mit viel Lachen, ein bisschen Wein und unendlicher Glückseligkeit ließen wir den Tag ausklingen.

Die Mädels, die ich in den letzten Tagen auf meiner Tour kennengelernt hatte, fragten mich, ob ich nicht noch Lust auf einen Abstecher nach Asien hätte. Irgendwie hatte ich in der Zeit, die Zeit meines Lebens und ich dachte, ganz nach dem Sprichwort: „Man soll gehen wenn’s am Schönsten ist.“ Im Nachhinein ärgere ich mich schon etwas darüber, aber manchmal gibt es eben solche Momente und so sagte ich ihnen schweren Herzens ab.
Im Nachhinein war’s echt ne’ dumme Idee, Scheiß Sprichwort, hätte ich da mal bloß nicht drauf gehört.

Inzwischen war ich fast neun Monate unterwegs und ich dachte immer mal wieder, oder hatte diese innere Stimme, die mir sagte, dass ich mir langsam aber sicher, doch mal Gedanken über zuhause, oder über meine Zukunft so im ganz allgemeinen machen sollte.

Nächster Stopp war Coober Pedy, die Stadt unter Tage, weitaus weniger spektakulär als vielleicht vermutet. Lediglich eine museenähnlich anmutende Wohnung betraten wir und ließen uns von Fred, einem angeblichem Bewohner der Wohnung, sein Zuhause zeigen. Naja, hatte ich mir irgendwie spannender vorgestellt. Egal, bei den super vielen Dingen die ich die letzten Monate erleben durfte, war das völlig okay.



Meine letzte Woche verbrachte ich noch in Adelaide, ziemlich unspektakulär. Irgendwie hatte ich gerade einen Reisekoller und ich konnte mich auch für nichts neues mehr so richtig begeistern, geschweige denn, haben mich andere Traveller groß interessiert. In Gedanken war ich irgendwie schon zu Hause, oder vielmehr ließ mich die Frage nach dem: “Wie geht es zuhause weiter, nicht mehr so los..



Das ist halt auch irgendwie das blöde am Alleinreisen, man weiß nie, wann und ob man wieder tolle und spannende Traveller trifft. Kann auch mal erst ein paar Tage geben, in denen sich nichts wirklich ergibt, die Leute irgendwie so gar nicht mit einem auf der selben Wellenlänge sind, oder man irgendwann einfach keine Lust mehr auf die immer wieder selbe Kennenlern-Anfangsphase hat. Kann auch mit der Zeit ziemlich anstrengend werden. Denn nächstes Hostel, bedeutet immer wieder viele neue Leute, das heißt im Klartext auch immer wieder: „Hey, how are you?“ „Where have you been to?“ „Have you done the great snorkling..??“ „Ahh really…amaaaaazing!!“ Ah, and by the way: „Where are you from?“ Wenn man es bis dahin geschafft hat und dann manchmal, nach den ersten holprigen englischen Sätzen stellt man dann, oh Wunder, und völlig überraschend fest, dass man ja ebenfalls aus Germany kommt. Ach, hättest ja gleich sagen können, dann können wir uns ja auch auf deutsch weiter unterhalten..manchmal toll und manchmal auch einfach nur gäääähn, langweilig..Klar, am Anfang ist das toll, so völlig neu und jeder interessiert sich für einen, mal mehr, mal weniger, aber spätestens nach den ersten Monaten, gibt’s durchaus auch mal Momente wo man sich denkt, boah nee, nicht schon wieder diese blöde Vorstellungsrunde und immer die gleichen Stories..




Nur zur Erinnerung, vor ner’ Woche hatte ich super nette Mädels um mich, mit denen ich meinen nächsten Trip nach Asien plante und im nächsten Moment fand ich mich alleine in den Straßen von Adelaide wieder und wartete im Grunde auf Tag X.

Herunterzählen bis zum Tag X

Der Tag des Abflugs, irgendwann ist er eben auch da, unwiederbringlich, ob nach ein paar Wochen Urlaub, Monaten oder gar Jahren. Irgendwann ist er da, der Tag X, wo es erstmal heißt, Tschüss Abenteuer und Hallo Realität, Hallo Zukunft, Hallo Freund, oder inzwischen eher Ex? Hallo alte, neue Heimat? Hallo neues Ich? Um spätestens zu Hause festzustellen, was so eine Reise, oder Auszeit mit einem macht, wie sehr sie einen verändert. Wie gesagt, so einiges ist danach sicher nicht mehr wie es einmal war. Meine absolut letzten finalen Tage, beziehungsweise Stunden, verbrachte ich in einem Hostel in Melbourne. Man mag vielleicht denken, was eine tolle Stadt, warum hast du dir nicht noch alles angeschaut oder förmlich alles aufgesaugt was du zu sehen bekamst. Aber wie gesagt, inzwischen wartete ich irgendwie auch nur noch auf meinen Rückflug und ich wollte jetzt einfach nur noch zurück. Melbourne hatte ich bereits Monate zuvor, während eines Roadtrips, angeschaut, hab die ein oder andere Party gefeiert, habe Fotos mit den berühmten bunten Häuschen am Strand gemacht.

Nee, für mich war jetzt genug, ich war erstmal gut gesättigt, von Eindrücken und immer wieder neuen Orten, Begegnungen und Erfahrungen. Das was ich in meinen neun Monaten erlebt hatte, davon würde ich noch mein restliches Leben zehren, komme was wolle, da war ich mir sicher. 

Klar, ich traf auch immer wieder auf Backpacker, die alles daran setzten um ihr Jahr zu verlängern, oder gar noch ein zweites Jahr komplett weiter zu worken und zu traveln, ja klar, ist bestimmt auch nicht schlecht, aber für mich war auch mal gut, ich hatte das Gefühl, dass ich mich jetzt doch erstmal ein bisschen mit meiner Zukunft beschäftigen sollte.

Zurück im alten Leben, und was kommt dann..?

Klar war zwar schon ein bisschen blöd, dass ich ehrlicherweise bis zum Ende meiner Reise, noch beim einsteigen ins Flugzeug gen Heimat, absolut keinen Schimmer hatte, was ich zu Hause machen sollte. Studieren, eine Ausbildung oder erstmal arbeiten gehen und einfach nur Geld für meinen nächsten Trip sparen, da war ich ehrlich gesagt mehr als planlos. Aber gerade für die Eltern zu Hause und das Gewissen, ist es dann doch ganz nett und bequem sich einzureden, dass man in der Ferne, oder auf Reisen, die Idee, oder eine Richtung bekommen würde. 

Okay, vielleicht nicht genau sofort danach, nach dem Motto: “Hey, ich weiß was, ich möchte gerne das Weltall erforschen und studiere jetzt mal Astrophysik.“ 
Naja, wohl nicht sehr glaubhaft und mit deutlich schlechten Noten in Mathe und Nachhilfe in Physik, ist das wohl nicht so der super Plan. Hmm, oder wie wäre es mit Meeresbiologie? Ich muss sagen, die Schnorchel-Touren im Great Barrier Reef oder auch die Bootsausflüge waren schon echt toll, aber deswegen gleich an ein Meeresbiologie-Studium denken, naja vielleicht nicht unbedingt. 

Egal, erstmal heimfliegen und bei allem Gefühlschaos nicht noch aus Versehen in den falschen Flieger einsteigen..ich meine so eine Zeit die geht nicht spurlos an einem vorbei, das ist sicher.

Die Eindrücke müssen verarbeitet werden, das Erlebte irgendwie realisiert, und diese Zeit war so intensiv und prägend für mich, das ich noch heute, fast 10 Jahre später, noch sehr, sehr oft an die Zeit denke und manchmal sogar davon träume. 



das ewige Thema mit der Lebensgestaltung..

Jetzt habe ich doch auch angeschnitten, das Thema mit dem lieben Arbeiten, oder der Lebensgestaltung im Allgemeinen, aber dazu komm ich wirklich später, das berichten meiner Reiseerlebnisse, wenn auch in Kurzform, finde ich weitaus spannender und falls es hier wirklich ein paar Leute interessieren sollte, dann freut mich das natürlich umso mehr.

Falls es noch Fragen oder sonst etwas zu meinen Erlebnissen geben sollte, ich freue mich über jedes Kommentar von euch!!



In diesem Sinne erstmal, safe travel! 



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Montag, 11. April 2016
How are ya’ mate, oder welcome to Australia! 


...

ja jetzt ist es endlich soweit und ich berichte mal ein bisschen von meinem ersten big adventure: Australia! Wie in einem vorherigen Eintrag ja schon angekündigt, aber da hat es irgendwie noch nicht so richtig gepasst. Immerhin meine ersten eigenen Reiseerfahrungen, so mit langem Flug und neuen Leuten, fremder Umgebung und leider eben auch mal wieder Liebeskummer, die begannen eben schon früher. So, jetzt aber genug davon…also jedenfalls bald ging es auch schon los und es hieß: 


„How are ya’ mate?“ Mit traveln und worken auf Booten, Inseln, und die beliebten fruit picking Stationen eines jeden Backpackers gab’s natürlich auch noch on top..ansonsten hieß es eher chillen an Traumstränden, good goone, ein Teufelszeug, und das kennenlernen vieler neues Backpacker aus aller Welt, ganz eigene Zeit in Australien und Neuseeland, fast ein Jahr bin ich dort geblieben.

first stop: Sydney




Mein erster Stopp hieß:“Sydney!“ Ich kann mich noch daran erinnern als wäre es gestern, Anflug auf Sydney, direkt über dem berühmten Opera House und ansonsten so weit das Auge reicht, das Meer, schon ziemlich beeindruckend. 

Jedenfalls ging es zuerst mal Richtung City. Ich muss mal an dieser Stelle sagen, diesen Trip machte ich zwar alleine, allerdings im Rahmen einer Organisation. Das war auch die Voraussetzung, ansonsten hätten mich meine Eltern damals nicht einfach so ziehen lassen. Ich wollte ja schon unbedingt alleine los starten, da gab’s eben nur diese eine Bedingung und an die hielt ich mich auch. Klar, ich war mit meinen 20 Jahren volljährig, logo, aber mir dann doch immer ein gutes Verhältnis zu meiner Familie sehr wichtig und einfach alleine ein Flugticket mir zu besorgen und dann völlig ohne Plan ab ins große Abenteuer, das war mir dann irgendwie auch eine Spur too much. Nee, nee so ganz Revoluzzer war ich dann auch noch nie, und für die damaligen Verhältnisse war die Sache mit einer Orga das ganze zu starten durchaus akzeptabel.

So far, so good..

Ich muss an dieser Stelle mal sagen, dass diese ganzen Schilderungen und Eindrücke nur ein Miniausschnitt sind verglichen zu dem ganzen big adventure Australia. Ich habe mich jetzt hier erstmal auf die eindrucksvollsten und eine gute Hand voll Erlebnisse beschränkt, weil sonst würde dies hier ein reine Australien-Travel Sache werden…zugegeben das war auch alles sauspannend aber wenn ich da wirklich bei der Vorbereitungszeit anfangen würde, dann könnte ich gleich ein Buch darüber schreiben…mal sehen, jetzt erstmal zurück nach Australien, nach Sydney zu meinem ersten Abenteuer…

Die ersten Tage wohnte ich mit ein paar anderen Backpackern, nachdem ich einen Job auf einer Pferdefarm im Outback von seitens meiner Agentur, abgelehnt hatte, in King’s Cross, dem Nutten- und Drogenviertel von Sydney. Dieses berüchtigte Rotlichtviertel ist aber auch für seine billigen Bugdet-Unterkünfte für gestrandete Backpacker durchaus für ein paar Tage bewohnbar, zumindest war das noch vor 10 Jahren so.

Ich schlenderte gerade so gedankenversunken Richtung Telefonzelle, da ich mal wieder ein Lebenszeichen nach Hause schicken wollte, da begegnete ich ihm.

Könnt ihr euch noch an meinen schweren Liebeskummer an den Skilehrer aus dem schönen Bayernland erinnern? Genau Der! Im ersten Moment dachte ich, es muss sich um eine Verwechslung handeln..aber zu spät, denn schon öffnete Blondlocke seinen Mund und mit seinem unverwechselbaren bayrischen Dialekt fragte er mich:“Mensch Modl, was machst DU denn hier??? Spätestens jetzt war klar, das es sich leider um keine Verwechslung handelte, sondern um genau den selben Typen, wegen dem ich vor zwei Jahren diesen fiesen Liebeskummer hatte. 

Boah nee, warum denn ausgerechnet hier? War Australien nicht weit genug weg? Sollte man eigentlich meinen, war’s aber in dem Fall nicht..tolles Sprichwort, man sieht sich immer zwei Mal im Leben, na vielen Dank aber auch, ich sag ja, ich liebe Sprichwörter..was soll ich groß über ihn berichten, er hatte sich nicht stark verändert. Er war immer noch dieser Typ Surferboy..aber groß Gedanken darüber konnte ich mir eh nicht machen, denn er erzählte mir schon das er mit seinem besten Kumpel unterwegs sei. Der warte gerade schon im Club gegenüber und wenn ich Lust hätte, könnten wir ja noch was trinken gehen, so als alte Freunde und anstoßen auf unser großes Wiedersehen. Ja, super Idee aber auch, unbedingt, auf die Freundschaft! Ich hatte unsere letzte Begegnung zwar weniger freundschaftlich in Erinnerung, aber gut, tranken wir auf die Freundschaft.



Schon von weitem erkannte ich den sogenannten Kumpel. Am Ende der Bar, sah man eine Typen mit stylischem Schrägpony und mit den selben stechend blauen Augen. Allerdings war es gar nicht so leicht den Kumpel zu begrüßen, denn er wurde leicht verdeckt, von einer Schar Mädels förmlich umringt..naja, bei den Augen, kein Wunder,tzz…immer das gleiche, ich wusste das ja wohl am besten, mit der Sache mit den blauen Augen und so. 

„Hey, ich bin der Olli!“ …Nee, was ne’ Überraschung die gab’s also im Doppelpack, einmal in der Version blonder Surferboy und einmal den Typ dunkle Haare und ein bisschen verwegen, war klar. Ich wusste schon jetzt, das diese zwei bayrischen Schnuckelchen noch für das ein oder andere gebrochene Backpackerherz sorgen würden, soviel stand fest. Mein Surferboy drückte mir noch schnell ein Glas mit hellbräunlichem Billiggebräu in die Hand und verschwand dann auch schon Richtung Tanzfläche. Auf der Tanzfläche wurde er schon sehnsüchtig von weiteren Mädels erwartet..kurze Zeit später sah ich wie er sich einer näherte und ihr kurze Zeit später auch schon die Zunge in den Hals steckte.. autsch, aja das kannte ich bereits, und das musste ich mir dann irgendwie doch nicht so wirklich geben, gute Freundschaft hin oder her. 



Ich nahm noch einen Schluck von meinem Getränk und verschwand danach schleunigst Richtung Ausgang. Das ging ja schon gut los mit diesem Backpacken und mit diesem Australien. Hoffentlich sah man sich nicht allzu bald wieder, irgendwie war jetzt auch echt gut damit und ich hatte genug gesehen.

Auf dem Rückweg zu meinem Hostel fiel mir aber auch auf, das es eigentlich ganz witzig war, ihn mal wieder zu sehen,wenn auch in einer Situation und an einem Ort, mit dem ich nie gerechnet hätte. Aber das ist eben genau das Leben, dass du nie etwas planen kannst und auch noch soweit weg kannst, kann sein das Mr. Lover Lover direkt um die Ecke wartet. Aber ich musste auch innerlich schmunzeln, wie ich mich erinnerte dass ich ausgerechnet wegen diesem Typen mal ziemlichen Liebeskummer hatte. Irgendwie erschien es mir jetzt, nach zwei Jahren und vor allem dem langen Flug und sowieso der großen Distanz nach zu Hause als so was von unwichtig was mit


Nach ein paar Wochen in Sydney, einem ersten Ankommen und ein bisschen kellnern fand ich das es an der Zeit war, mal loszuziehen um die Ostküste zu bereisen. Immerhin war ich nicht fast ans Ende der Welt gereist, um in Sydney zu stranden. Also kündigte ich kurzerhand und stand kurz vor meinem nächsten großen Abenteuer: der Ostküste.

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