Samstag, 16. April 2016
..los geht's Abenteuer Ostküste!!
cuckoo, 15:33h
Bereits zwei Tage später befand ich mich auf dem Weg Richtung Abenteuer und lernte Backpacker aus aller Welt kennen. Ich arbeitete auf einem Schiff, einer Gemüsefarm, wobei sich in diesem Falle das Gemüse auf Zwiebeln, oder besser gesagt auf „bloody onions" beschränkte. Danach erkundete ich mit neuen Reisebekanntschaften Fraser Island, eine unfassbar schöne Insel, die verschiedene Wüstenlandschaften, tolle Seen und zuckerweiße Strände unter anderem zu bieten hat, um nur einige der Highlights dieses Naturwunders zu beschreiben.
Danach machte ich meinen ersten eigenen Segeltörn auf den Whitsundays, erste Taucherfahrungen und übernachten unter einem Sternenzelt aus gefühlten Tausenden von Sternen. Nach dieser Tour war ich einfach infiziert, das Wasser, die Korallenvielfalt, die Inseln, die Sonnenuntergänge, die 1000 Sterne das ließ mich nicht los.
Nach meiner Tour stand für mich fest, dass ich selbst gerne noch eine Weile an diesem tollen Fleckchen verweilen wollte, also musste ich mir wohl erstmal einen neuen Job suchen. Es war zwar nicht ganz so einfach, da die Jobs auf Schiffen und Inseln besonders begehrt waren, aber nach anfänglichen Schwierigkeiten hatte ich dann meinen begehrten Job: Cookie auf einem Schiff. Was soll ich sagen, als Cookie brach für mich eine unglaublich tolle Zeit an. In dieser Zeit erlebte ich Dinge und machte Erfahrungen die so toll waren, das ich mir schwer tue sie zu beschreiben oder hier niederzuschreiben, einfach aus dem Grund, weil ich in dieser Zeit so viel Verschiedenes erleben durfte. Naja ich versuche mal ein paar Eindrücke zu schildern. Ich arbeitete als Cookie auf einem Schiff. Bei meinem Schiff handelte es sich um einen umgebauten Katamaran. Das Leben auf dem Schiff sah ungefähr so aus: morgens durch die Sonne, die über dem Meer aufgeht, geweckt zu werden. Der erste Augenaufschlag und du spürst das leicht, schaukelnde Schiff unter dir und du realisierst, dass das intensive Türkisblau das dich umringt, der riesige Ozean ist, einfach wunderschööööön… Dann ganz klar, die Abende mit den Backpackern.
Tollen Backpackerstories zu lauschen, sich neue Abenteuer und Touren zu überlegen, oder sich einfach nur in den Nächten auf den Boden des Schiffs legen, auf das Dach des Kapitän’s Häuschen zu klettern und sich in einem Sternenmeer wiederzufinden. Mindestens genauso schön, die unzähligen Schnorchelausflüge ins kostenlose Riesenaquarium, vorbei an Schildkröten, Clownfischen und verschiedenen Seeanemonen. Wenn sich dann noch die Sonne unter der Wasseroberfläche bricht und sich eine unglaubliche Schönheit offenbart, dann kann man wirklich an nichts anderes denken und diesen Moment nur genießen. Sorgen und Ängste sind dann völlig nebensächlich und einfach nicht existent. Und das entschleunigt und entspannt enorm.
Das ist nur ein winzig kleiner Bruchteil meiner Schiffserlebnisse. Nach dem Schiff ging es für mich in die tropische Umgebung von Queensland. Nach ein paar Wochen und nach einem kurzen Stopp auf einer Trauminsel flog ich an die Westküste und fand mich auf einem Roadtrip mit ein paar verrückten Iren wieder. An sich alles super, wäre da nicht schon wieder so ne fiese Herz- Schmerz Geschichte dabei gewesen. Wie soll es auch anders sein, wenn man wie ich ein Mensch ist, der gerne sehr gefühlsbetont und intensiv lebt, bleibt das wohl nicht aus. Ach, es waren so viele tolle Erlebnisse und Momente die ich erleben durfte..
Neuseeland
und ab nach Neuseeland.. Es ging dann noch weiter zu einem kurzen vierwöchigen Abstecher nach Neuseeland. Hobbiton, auf den Spuren von Frodo und Co. und mit einer Kajaktour durch den tollen Able Tasman Park, absolut sehenswert. Danach weiter Richtung Queenstown, dem Herzen aller Adrenalinjunkies und einen Abstecher zum unbeschreiblich mystisch-anmutenden Milford Sound. Eine einzigartige Fjordlandschaft mit unzähligen Wasserfällen. Anschließend noch ein etwas enttäuschender Ausflug zum whale-watching, da wir leider bis auf baumstammartige Gebilde, laut unseres Guides, Look, …whales!!! nicht wirklich welche diese tollen Tiere zu Gesicht bekamen..naja, man kann nicht alles haben. Als nächstes stand ein Abstecher ins wirklich ziemlich stinkende Rotourua an. In dieser Stadt brodelt und gärt es wirklich aus ziemlich vielen Löchern aus dem Boden. Trotzdem verdient dieser Ort das Prädikat: absolut sehenswert! Ein toller, wenn auch etwas anstrengender Hike auf einen Vulkan, der mit einem atemberaubenden Sonnenaufgang belohnte, war natürlich nicht minder ein Highlight. All diese Abenteuer erlebte ich mit einer Gruppe lässiger Backpacker, die ich am Abend meiner Ankunft im Hostel kennenlernte. Bereits am nächsten Morgen beschlossen wir, uns gemeinsam einen Van zu mieten und mit diesem Neuseeland zu erkunden. Ach ja, ein toller Ausflug zu einem verwunschenen Ort mit einem fast magisch anmutenden Lichtermeer aus Glühwürmchen, nicht zu vergessen. Das wär’s was mir so auf Anhieb zu Neuseeland einfallen würde..
Back to the Northern Territory
Zurück in Australien, entschied ich mich noch einen Abstecher nach Darwin, in das Northern Territory zu machen. Es war schon ein ziemlich heftiger Klimawechsel, vom angenehm kühlen Neuseeland ins schwül, heiße Australien. Mit Darwin als Ausgangspunkt startete ich meinen Ausflug in den umliegenden Nationalpark Kakadoo. Das baden in verschiedenen Wasserbecken an der obersten Stelle der Wasserfälle, war ein Erlebnis das ich nie vergessen werde. Man steigt in glasklares, türkisgrünes Wasser und befindet sich am höchsten Punkt. Unter sich erstreckt sich ein kilometerlanger, endlos anmutender Nationalpark. Grüne, gelbe Landschaft und kleine Billabongs, kleine Wasserbecken, so weit das Auge reicht, fernab von jeglicher Zivilisation, inmitten der Natur. Wir übernachteten in Zelten, saßen abends gemeinsam am Lagerfeuer und beobachteten die vorbei hüpfenden Kängurus. Ach ja! Schon schön.
Anschließend entschloss ich mich noch einem Abstecher an das Wahrzeichen Australien, den Uluru, oder Ayers Rock zu machen. Der Plan bestand darin, mir eine Mitfahrgelegenheit zu suchen, mit dem ich das Abenteuer Ostback erleben wollte. Allerdings war das hier, im schwülen Norden, gar nicht so einfach. Meine Suche ergab lediglich einen Mitte 40-jährigem, der mir bei unserem ersten und einzigen Treffen, durch seine Ferraricappi auffiel..nee, auch wenn ich kein allzu großer Fan von organisierten Touren bin, aber ich wollte, auch wenn ich noch nicht genau wusste, wohin ich nach meiner Zeit in Australien hingehen sollte, aber eigentlich wollte ich schon gern noch lebendig wieder zurückkehren. Selbst wenn dieser Capiträger nichts Böses im Schilde führte, so musste ich mich nicht zusätzlich noch in unnötig unangenehme Situationen bringen, so mitten im Nirgendwo. Von daher erschien mir der Gedanke das Outback mit einer organisierten Tour zu erkunden, gar nicht mehr ganz so abwegig.
Gesagt-getan.
Bereits wenige Tage später fand ich mich in einem netten Hostel in Alice Springs wieder. Alice Springs gilt hauptsächlich als Ausgangspunkt vieler Backpacker, die ihre Reise zum Ayers Rock starten. Im Hostel lernte ich auf Anhieb ein paar echt nette Mädels kennen. Die Tour war, wie sollte es auch anders sein, einfach unglaublich schön. Wir sahen die Olgas, eine irre Steinformation inmitten rotes Sandes und die Natur die man da zu sehen bekommt, ist einfach schwierig in Worte zu fassen. Ich denke an dieser Stelle machen Bilder eindeutig mehr Sinn.. Abends machten wir es uns dann am Lagerfeuer in unseren Schlafsäcken gemütlich und träumten uns in den Sternenhimmel! Happy travel! Mit viel Lachen, ein bisschen Wein und unendlicher Glückseligkeit ließen wir den Tag ausklingen.
Die Mädels, die ich in den letzten Tagen auf meiner Tour kennengelernt hatte, fragten mich, ob ich nicht noch Lust auf einen Abstecher nach Asien hätte. Irgendwie hatte ich in der Zeit, die Zeit meines Lebens und ich dachte, ganz nach dem Sprichwort: „Man soll gehen wenn’s am Schönsten ist.“ Im Nachhinein ärgere ich mich schon etwas darüber, aber manchmal gibt es eben solche Momente und so sagte ich ihnen schweren Herzens ab.
Im Nachhinein war’s echt ne’ dumme Idee, Scheiß Sprichwort, hätte ich da mal bloß nicht drauf gehört.
Inzwischen war ich fast neun Monate unterwegs und ich dachte immer mal wieder, oder hatte diese innere Stimme, die mir sagte, dass ich mir langsam aber sicher, doch mal Gedanken über zuhause, oder über meine Zukunft so im ganz allgemeinen machen sollte.
Nächster Stopp war Coober Pedy, die Stadt unter Tage, weitaus weniger spektakulär als vielleicht vermutet. Lediglich eine museenähnlich anmutende Wohnung betraten wir und ließen uns von Fred, einem angeblichem Bewohner der Wohnung, sein Zuhause zeigen. Naja, hatte ich mir irgendwie spannender vorgestellt. Egal, bei den super vielen Dingen die ich die letzten Monate erleben durfte, war das völlig okay.
Meine letzte Woche verbrachte ich noch in Adelaide, ziemlich unspektakulär. Irgendwie hatte ich gerade einen Reisekoller und ich konnte mich auch für nichts neues mehr so richtig begeistern, geschweige denn, haben mich andere Traveller groß interessiert. In Gedanken war ich irgendwie schon zu Hause, oder vielmehr ließ mich die Frage nach dem: “Wie geht es zuhause weiter, nicht mehr so los..
Das ist halt auch irgendwie das blöde am Alleinreisen, man weiß nie, wann und ob man wieder tolle und spannende Traveller trifft. Kann auch mal erst ein paar Tage geben, in denen sich nichts wirklich ergibt, die Leute irgendwie so gar nicht mit einem auf der selben Wellenlänge sind, oder man irgendwann einfach keine Lust mehr auf die immer wieder selbe Kennenlern-Anfangsphase hat. Kann auch mit der Zeit ziemlich anstrengend werden. Denn nächstes Hostel, bedeutet immer wieder viele neue Leute, das heißt im Klartext auch immer wieder: „Hey, how are you?“ „Where have you been to?“ „Have you done the great snorkling..??“ „Ahh really…amaaaaazing!!“ Ah, and by the way: „Where are you from?“ Wenn man es bis dahin geschafft hat und dann manchmal, nach den ersten holprigen englischen Sätzen stellt man dann, oh Wunder, und völlig überraschend fest, dass man ja ebenfalls aus Germany kommt. Ach, hättest ja gleich sagen können, dann können wir uns ja auch auf deutsch weiter unterhalten..manchmal toll und manchmal auch einfach nur gäääähn, langweilig..Klar, am Anfang ist das toll, so völlig neu und jeder interessiert sich für einen, mal mehr, mal weniger, aber spätestens nach den ersten Monaten, gibt’s durchaus auch mal Momente wo man sich denkt, boah nee, nicht schon wieder diese blöde Vorstellungsrunde und immer die gleichen Stories..
Nur zur Erinnerung, vor ner’ Woche hatte ich super nette Mädels um mich, mit denen ich meinen nächsten Trip nach Asien plante und im nächsten Moment fand ich mich alleine in den Straßen von Adelaide wieder und wartete im Grunde auf Tag X.
Herunterzählen bis zum Tag X
Der Tag des Abflugs, irgendwann ist er eben auch da, unwiederbringlich, ob nach ein paar Wochen Urlaub, Monaten oder gar Jahren. Irgendwann ist er da, der Tag X, wo es erstmal heißt, Tschüss Abenteuer und Hallo Realität, Hallo Zukunft, Hallo Freund, oder inzwischen eher Ex? Hallo alte, neue Heimat? Hallo neues Ich? Um spätestens zu Hause festzustellen, was so eine Reise, oder Auszeit mit einem macht, wie sehr sie einen verändert. Wie gesagt, so einiges ist danach sicher nicht mehr wie es einmal war. Meine absolut letzten finalen Tage, beziehungsweise Stunden, verbrachte ich in einem Hostel in Melbourne. Man mag vielleicht denken, was eine tolle Stadt, warum hast du dir nicht noch alles angeschaut oder förmlich alles aufgesaugt was du zu sehen bekamst. Aber wie gesagt, inzwischen wartete ich irgendwie auch nur noch auf meinen Rückflug und ich wollte jetzt einfach nur noch zurück. Melbourne hatte ich bereits Monate zuvor, während eines Roadtrips, angeschaut, hab die ein oder andere Party gefeiert, habe Fotos mit den berühmten bunten Häuschen am Strand gemacht.
Nee, für mich war jetzt genug, ich war erstmal gut gesättigt, von Eindrücken und immer wieder neuen Orten, Begegnungen und Erfahrungen. Das was ich in meinen neun Monaten erlebt hatte, davon würde ich noch mein restliches Leben zehren, komme was wolle, da war ich mir sicher. Klar, ich traf auch immer wieder auf Backpacker, die alles daran setzten um ihr Jahr zu verlängern, oder gar noch ein zweites Jahr komplett weiter zu worken und zu traveln, ja klar, ist bestimmt auch nicht schlecht, aber für mich war auch mal gut, ich hatte das Gefühl, dass ich mich jetzt doch erstmal ein bisschen mit meiner Zukunft beschäftigen sollte.
Zurück im alten Leben, und was kommt dann..?
Klar war zwar schon ein bisschen blöd, dass ich ehrlicherweise bis zum Ende meiner Reise, noch beim einsteigen ins Flugzeug gen Heimat, absolut keinen Schimmer hatte, was ich zu Hause machen sollte. Studieren, eine Ausbildung oder erstmal arbeiten gehen und einfach nur Geld für meinen nächsten Trip sparen, da war ich ehrlich gesagt mehr als planlos. Aber gerade für die Eltern zu Hause und das Gewissen, ist es dann doch ganz nett und bequem sich einzureden, dass man in der Ferne, oder auf Reisen, die Idee, oder eine Richtung bekommen würde. Okay, vielleicht nicht genau sofort danach, nach dem Motto: “Hey, ich weiß was, ich möchte gerne das Weltall erforschen und studiere jetzt mal Astrophysik.“ Naja, wohl nicht sehr glaubhaft und mit deutlich schlechten Noten in Mathe und Nachhilfe in Physik, ist das wohl nicht so der super Plan. Hmm, oder wie wäre es mit Meeresbiologie? Ich muss sagen, die Schnorchel-Touren im Great Barrier Reef oder auch die Bootsausflüge waren schon echt toll, aber deswegen gleich an ein Meeresbiologie-Studium denken, naja vielleicht nicht unbedingt. Egal, erstmal heimfliegen und bei allem Gefühlschaos nicht noch aus Versehen in den falschen Flieger einsteigen..ich meine so eine Zeit die geht nicht spurlos an einem vorbei, das ist sicher.
Die Eindrücke müssen verarbeitet werden, das Erlebte irgendwie realisiert, und diese Zeit war so intensiv und prägend für mich, das ich noch heute, fast 10 Jahre später, noch sehr, sehr oft an die Zeit denke und manchmal sogar davon träume.
das ewige Thema mit der Lebensgestaltung..
Jetzt habe ich doch auch angeschnitten, das Thema mit dem lieben Arbeiten, oder der Lebensgestaltung im Allgemeinen, aber dazu komm ich wirklich später, das berichten meiner Reiseerlebnisse, wenn auch in Kurzform, finde ich weitaus spannender und falls es hier wirklich ein paar Leute interessieren sollte, dann freut mich das natürlich umso mehr.
Falls es noch Fragen oder sonst etwas zu meinen Erlebnissen geben sollte, ich freue mich über jedes Kommentar von euch!!
In diesem Sinne erstmal, safe travel!
Nach meiner Tour stand für mich fest, dass ich selbst gerne noch eine Weile an diesem tollen Fleckchen verweilen wollte, also musste ich mir wohl erstmal einen neuen Job suchen. Es war zwar nicht ganz so einfach, da die Jobs auf Schiffen und Inseln besonders begehrt waren, aber nach anfänglichen Schwierigkeiten hatte ich dann meinen begehrten Job: Cookie auf einem Schiff. Was soll ich sagen, als Cookie brach für mich eine unglaublich tolle Zeit an. In dieser Zeit erlebte ich Dinge und machte Erfahrungen die so toll waren, das ich mir schwer tue sie zu beschreiben oder hier niederzuschreiben, einfach aus dem Grund, weil ich in dieser Zeit so viel Verschiedenes erleben durfte. Naja ich versuche mal ein paar Eindrücke zu schildern. Ich arbeitete als Cookie auf einem Schiff. Bei meinem Schiff handelte es sich um einen umgebauten Katamaran. Das Leben auf dem Schiff sah ungefähr so aus: morgens durch die Sonne, die über dem Meer aufgeht, geweckt zu werden. Der erste Augenaufschlag und du spürst das leicht, schaukelnde Schiff unter dir und du realisierst, dass das intensive Türkisblau das dich umringt, der riesige Ozean ist, einfach wunderschööööön… Dann ganz klar, die Abende mit den Backpackern.
Tollen Backpackerstories zu lauschen, sich neue Abenteuer und Touren zu überlegen, oder sich einfach nur in den Nächten auf den Boden des Schiffs legen, auf das Dach des Kapitän’s Häuschen zu klettern und sich in einem Sternenmeer wiederzufinden. Mindestens genauso schön, die unzähligen Schnorchelausflüge ins kostenlose Riesenaquarium, vorbei an Schildkröten, Clownfischen und verschiedenen Seeanemonen. Wenn sich dann noch die Sonne unter der Wasseroberfläche bricht und sich eine unglaubliche Schönheit offenbart, dann kann man wirklich an nichts anderes denken und diesen Moment nur genießen. Sorgen und Ängste sind dann völlig nebensächlich und einfach nicht existent. Und das entschleunigt und entspannt enorm.
Das ist nur ein winzig kleiner Bruchteil meiner Schiffserlebnisse. Nach dem Schiff ging es für mich in die tropische Umgebung von Queensland. Nach ein paar Wochen und nach einem kurzen Stopp auf einer Trauminsel flog ich an die Westküste und fand mich auf einem Roadtrip mit ein paar verrückten Iren wieder. An sich alles super, wäre da nicht schon wieder so ne fiese Herz- Schmerz Geschichte dabei gewesen. Wie soll es auch anders sein, wenn man wie ich ein Mensch ist, der gerne sehr gefühlsbetont und intensiv lebt, bleibt das wohl nicht aus. Ach, es waren so viele tolle Erlebnisse und Momente die ich erleben durfte..
Neuseeland
und ab nach Neuseeland.. Es ging dann noch weiter zu einem kurzen vierwöchigen Abstecher nach Neuseeland. Hobbiton, auf den Spuren von Frodo und Co. und mit einer Kajaktour durch den tollen Able Tasman Park, absolut sehenswert. Danach weiter Richtung Queenstown, dem Herzen aller Adrenalinjunkies und einen Abstecher zum unbeschreiblich mystisch-anmutenden Milford Sound. Eine einzigartige Fjordlandschaft mit unzähligen Wasserfällen. Anschließend noch ein etwas enttäuschender Ausflug zum whale-watching, da wir leider bis auf baumstammartige Gebilde, laut unseres Guides, Look, …whales!!! nicht wirklich welche diese tollen Tiere zu Gesicht bekamen..naja, man kann nicht alles haben. Als nächstes stand ein Abstecher ins wirklich ziemlich stinkende Rotourua an. In dieser Stadt brodelt und gärt es wirklich aus ziemlich vielen Löchern aus dem Boden. Trotzdem verdient dieser Ort das Prädikat: absolut sehenswert! Ein toller, wenn auch etwas anstrengender Hike auf einen Vulkan, der mit einem atemberaubenden Sonnenaufgang belohnte, war natürlich nicht minder ein Highlight. All diese Abenteuer erlebte ich mit einer Gruppe lässiger Backpacker, die ich am Abend meiner Ankunft im Hostel kennenlernte. Bereits am nächsten Morgen beschlossen wir, uns gemeinsam einen Van zu mieten und mit diesem Neuseeland zu erkunden. Ach ja, ein toller Ausflug zu einem verwunschenen Ort mit einem fast magisch anmutenden Lichtermeer aus Glühwürmchen, nicht zu vergessen. Das wär’s was mir so auf Anhieb zu Neuseeland einfallen würde..
Back to the Northern Territory
Zurück in Australien, entschied ich mich noch einen Abstecher nach Darwin, in das Northern Territory zu machen. Es war schon ein ziemlich heftiger Klimawechsel, vom angenehm kühlen Neuseeland ins schwül, heiße Australien. Mit Darwin als Ausgangspunkt startete ich meinen Ausflug in den umliegenden Nationalpark Kakadoo. Das baden in verschiedenen Wasserbecken an der obersten Stelle der Wasserfälle, war ein Erlebnis das ich nie vergessen werde. Man steigt in glasklares, türkisgrünes Wasser und befindet sich am höchsten Punkt. Unter sich erstreckt sich ein kilometerlanger, endlos anmutender Nationalpark. Grüne, gelbe Landschaft und kleine Billabongs, kleine Wasserbecken, so weit das Auge reicht, fernab von jeglicher Zivilisation, inmitten der Natur. Wir übernachteten in Zelten, saßen abends gemeinsam am Lagerfeuer und beobachteten die vorbei hüpfenden Kängurus. Ach ja! Schon schön.
Anschließend entschloss ich mich noch einem Abstecher an das Wahrzeichen Australien, den Uluru, oder Ayers Rock zu machen. Der Plan bestand darin, mir eine Mitfahrgelegenheit zu suchen, mit dem ich das Abenteuer Ostback erleben wollte. Allerdings war das hier, im schwülen Norden, gar nicht so einfach. Meine Suche ergab lediglich einen Mitte 40-jährigem, der mir bei unserem ersten und einzigen Treffen, durch seine Ferraricappi auffiel..nee, auch wenn ich kein allzu großer Fan von organisierten Touren bin, aber ich wollte, auch wenn ich noch nicht genau wusste, wohin ich nach meiner Zeit in Australien hingehen sollte, aber eigentlich wollte ich schon gern noch lebendig wieder zurückkehren. Selbst wenn dieser Capiträger nichts Böses im Schilde führte, so musste ich mich nicht zusätzlich noch in unnötig unangenehme Situationen bringen, so mitten im Nirgendwo. Von daher erschien mir der Gedanke das Outback mit einer organisierten Tour zu erkunden, gar nicht mehr ganz so abwegig.
Gesagt-getan.
Bereits wenige Tage später fand ich mich in einem netten Hostel in Alice Springs wieder. Alice Springs gilt hauptsächlich als Ausgangspunkt vieler Backpacker, die ihre Reise zum Ayers Rock starten. Im Hostel lernte ich auf Anhieb ein paar echt nette Mädels kennen. Die Tour war, wie sollte es auch anders sein, einfach unglaublich schön. Wir sahen die Olgas, eine irre Steinformation inmitten rotes Sandes und die Natur die man da zu sehen bekommt, ist einfach schwierig in Worte zu fassen. Ich denke an dieser Stelle machen Bilder eindeutig mehr Sinn.. Abends machten wir es uns dann am Lagerfeuer in unseren Schlafsäcken gemütlich und träumten uns in den Sternenhimmel! Happy travel! Mit viel Lachen, ein bisschen Wein und unendlicher Glückseligkeit ließen wir den Tag ausklingen.
Die Mädels, die ich in den letzten Tagen auf meiner Tour kennengelernt hatte, fragten mich, ob ich nicht noch Lust auf einen Abstecher nach Asien hätte. Irgendwie hatte ich in der Zeit, die Zeit meines Lebens und ich dachte, ganz nach dem Sprichwort: „Man soll gehen wenn’s am Schönsten ist.“ Im Nachhinein ärgere ich mich schon etwas darüber, aber manchmal gibt es eben solche Momente und so sagte ich ihnen schweren Herzens ab.
Im Nachhinein war’s echt ne’ dumme Idee, Scheiß Sprichwort, hätte ich da mal bloß nicht drauf gehört.
Inzwischen war ich fast neun Monate unterwegs und ich dachte immer mal wieder, oder hatte diese innere Stimme, die mir sagte, dass ich mir langsam aber sicher, doch mal Gedanken über zuhause, oder über meine Zukunft so im ganz allgemeinen machen sollte.
Nächster Stopp war Coober Pedy, die Stadt unter Tage, weitaus weniger spektakulär als vielleicht vermutet. Lediglich eine museenähnlich anmutende Wohnung betraten wir und ließen uns von Fred, einem angeblichem Bewohner der Wohnung, sein Zuhause zeigen. Naja, hatte ich mir irgendwie spannender vorgestellt. Egal, bei den super vielen Dingen die ich die letzten Monate erleben durfte, war das völlig okay.
Meine letzte Woche verbrachte ich noch in Adelaide, ziemlich unspektakulär. Irgendwie hatte ich gerade einen Reisekoller und ich konnte mich auch für nichts neues mehr so richtig begeistern, geschweige denn, haben mich andere Traveller groß interessiert. In Gedanken war ich irgendwie schon zu Hause, oder vielmehr ließ mich die Frage nach dem: “Wie geht es zuhause weiter, nicht mehr so los..
Das ist halt auch irgendwie das blöde am Alleinreisen, man weiß nie, wann und ob man wieder tolle und spannende Traveller trifft. Kann auch mal erst ein paar Tage geben, in denen sich nichts wirklich ergibt, die Leute irgendwie so gar nicht mit einem auf der selben Wellenlänge sind, oder man irgendwann einfach keine Lust mehr auf die immer wieder selbe Kennenlern-Anfangsphase hat. Kann auch mit der Zeit ziemlich anstrengend werden. Denn nächstes Hostel, bedeutet immer wieder viele neue Leute, das heißt im Klartext auch immer wieder: „Hey, how are you?“ „Where have you been to?“ „Have you done the great snorkling..??“ „Ahh really…amaaaaazing!!“ Ah, and by the way: „Where are you from?“ Wenn man es bis dahin geschafft hat und dann manchmal, nach den ersten holprigen englischen Sätzen stellt man dann, oh Wunder, und völlig überraschend fest, dass man ja ebenfalls aus Germany kommt. Ach, hättest ja gleich sagen können, dann können wir uns ja auch auf deutsch weiter unterhalten..manchmal toll und manchmal auch einfach nur gäääähn, langweilig..Klar, am Anfang ist das toll, so völlig neu und jeder interessiert sich für einen, mal mehr, mal weniger, aber spätestens nach den ersten Monaten, gibt’s durchaus auch mal Momente wo man sich denkt, boah nee, nicht schon wieder diese blöde Vorstellungsrunde und immer die gleichen Stories..
Nur zur Erinnerung, vor ner’ Woche hatte ich super nette Mädels um mich, mit denen ich meinen nächsten Trip nach Asien plante und im nächsten Moment fand ich mich alleine in den Straßen von Adelaide wieder und wartete im Grunde auf Tag X.
Herunterzählen bis zum Tag X
Der Tag des Abflugs, irgendwann ist er eben auch da, unwiederbringlich, ob nach ein paar Wochen Urlaub, Monaten oder gar Jahren. Irgendwann ist er da, der Tag X, wo es erstmal heißt, Tschüss Abenteuer und Hallo Realität, Hallo Zukunft, Hallo Freund, oder inzwischen eher Ex? Hallo alte, neue Heimat? Hallo neues Ich? Um spätestens zu Hause festzustellen, was so eine Reise, oder Auszeit mit einem macht, wie sehr sie einen verändert. Wie gesagt, so einiges ist danach sicher nicht mehr wie es einmal war. Meine absolut letzten finalen Tage, beziehungsweise Stunden, verbrachte ich in einem Hostel in Melbourne. Man mag vielleicht denken, was eine tolle Stadt, warum hast du dir nicht noch alles angeschaut oder förmlich alles aufgesaugt was du zu sehen bekamst. Aber wie gesagt, inzwischen wartete ich irgendwie auch nur noch auf meinen Rückflug und ich wollte jetzt einfach nur noch zurück. Melbourne hatte ich bereits Monate zuvor, während eines Roadtrips, angeschaut, hab die ein oder andere Party gefeiert, habe Fotos mit den berühmten bunten Häuschen am Strand gemacht.
Nee, für mich war jetzt genug, ich war erstmal gut gesättigt, von Eindrücken und immer wieder neuen Orten, Begegnungen und Erfahrungen. Das was ich in meinen neun Monaten erlebt hatte, davon würde ich noch mein restliches Leben zehren, komme was wolle, da war ich mir sicher. Klar, ich traf auch immer wieder auf Backpacker, die alles daran setzten um ihr Jahr zu verlängern, oder gar noch ein zweites Jahr komplett weiter zu worken und zu traveln, ja klar, ist bestimmt auch nicht schlecht, aber für mich war auch mal gut, ich hatte das Gefühl, dass ich mich jetzt doch erstmal ein bisschen mit meiner Zukunft beschäftigen sollte.
Zurück im alten Leben, und was kommt dann..?
Klar war zwar schon ein bisschen blöd, dass ich ehrlicherweise bis zum Ende meiner Reise, noch beim einsteigen ins Flugzeug gen Heimat, absolut keinen Schimmer hatte, was ich zu Hause machen sollte. Studieren, eine Ausbildung oder erstmal arbeiten gehen und einfach nur Geld für meinen nächsten Trip sparen, da war ich ehrlich gesagt mehr als planlos. Aber gerade für die Eltern zu Hause und das Gewissen, ist es dann doch ganz nett und bequem sich einzureden, dass man in der Ferne, oder auf Reisen, die Idee, oder eine Richtung bekommen würde. Okay, vielleicht nicht genau sofort danach, nach dem Motto: “Hey, ich weiß was, ich möchte gerne das Weltall erforschen und studiere jetzt mal Astrophysik.“ Naja, wohl nicht sehr glaubhaft und mit deutlich schlechten Noten in Mathe und Nachhilfe in Physik, ist das wohl nicht so der super Plan. Hmm, oder wie wäre es mit Meeresbiologie? Ich muss sagen, die Schnorchel-Touren im Great Barrier Reef oder auch die Bootsausflüge waren schon echt toll, aber deswegen gleich an ein Meeresbiologie-Studium denken, naja vielleicht nicht unbedingt. Egal, erstmal heimfliegen und bei allem Gefühlschaos nicht noch aus Versehen in den falschen Flieger einsteigen..ich meine so eine Zeit die geht nicht spurlos an einem vorbei, das ist sicher.
Die Eindrücke müssen verarbeitet werden, das Erlebte irgendwie realisiert, und diese Zeit war so intensiv und prägend für mich, das ich noch heute, fast 10 Jahre später, noch sehr, sehr oft an die Zeit denke und manchmal sogar davon träume.
das ewige Thema mit der Lebensgestaltung..
Jetzt habe ich doch auch angeschnitten, das Thema mit dem lieben Arbeiten, oder der Lebensgestaltung im Allgemeinen, aber dazu komm ich wirklich später, das berichten meiner Reiseerlebnisse, wenn auch in Kurzform, finde ich weitaus spannender und falls es hier wirklich ein paar Leute interessieren sollte, dann freut mich das natürlich umso mehr.
Falls es noch Fragen oder sonst etwas zu meinen Erlebnissen geben sollte, ich freue mich über jedes Kommentar von euch!!
In diesem Sinne erstmal, safe travel!
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